Su Hwan Choi

Eine Stadt besteht aus verschiedenen Räumen und Orten, die die Menschen in ihrer Sichtweise beeinflussen können. In seiner Ausstellung Zwei Türen in der Galerie KWADRAT zeigt und beschreibt der in Südkorea geborene Künstler Su Hwan Choi seine ganz persönliche Sichtweise auf Räume und Orte; auf Räume und Orte eines anderen, für den Künstler neuen Kulturraumes. Diese neue Erfahrung nutzt er um neue Räume im Raum zu gestalten und lässt auf diese Weise die Besucher an seiner Erfahrung teilhaben. Choi, der nach dem Diplom bei Gregor Schneider, Meisterschüler bei Via Lewandowsky an der UDK wurde, beschreibt seine Arbeit wie folgt:

"Die Szenerie draußen durchs Fenster gesehen, die Stimmung des Kellerraums im Untergeschoss, die verschiedenen Szenen, die man erst sieht, wenn man vor die Haustür tritt - die Gebäude, Straßenböden, kleinen Gassen, die Autos, Baustellen, die vielen Kunstwerke in Museen - sie sind die Elemente, die mich hier manchmal fremd fühlen lassen. Diese Gedanken visualisiere ich durch möglichst vereinfachte Materialien, wie z.Bsp. Sound, Licht, Magneten, Bewegungen, Wetterwechsel und Staub.Sie werden in einem Raum neu verwendet und positioniert, damit dieser Raum neu und fremd auf die Leute wirken kann.

Modell
Die Schule, das Ausländeramt, die Bibliothek, das Studentenheim, die Galerie - das alles sind fremde Orte, die ich in meiner Heimat nicht kennengelernt habe. Diese jeweiligen Räume habe ich als verkleinerte Modelle gebaut und sie gesammelt. Dabei wird jeweils eine Seite offen gelassen, um das Innere desModells sichtbar zu machen. Diese Modelle sind Materialisierungen meiner Betrachtungsweise.In der Arbeit "Ausländeramt Karlsruhe/Kunstakademie Karlsruhe/ UdK 95a" habe ich eben diese Räume als verkleinertes Modell gebaut, und an an einem Fenster installiert. Das Fenster wird bis auf ein Loch abgedeckt, an dem das Modell befestigt ist. Das heißt, die Besucher können durch das Fenster hindurch nicht die Außenseiten,sondern nur die Innenseiten des Modells betrachten. Die Lichtverhältnisse im Innern der Modelle werden ausschließlich vom Tageslicht bestimmt.

Licht und Fenster
Die Straßen in Deutschland bei Nacht sind sehr still und ruhig verglichen mit den Nächten in Südkorea. Erleuchtete Fenster haben daher für mich in diesem Kontext eine besondere Aussagekraft. Denn das Fenster separiert zwei verschiedene Dinge, z.B. die Sicherheit und Unsicherheit, Künstliches und Natürliches, Sauberes und Schmutziges, Ruhe und Lärm, öffentlicher Raum und Privatbereich.

Raum und Modell
Während einer Ausstellungseröffnung kommen viele Leute zu Besuch. Die Räume füllen sich mit Menschen. Diese kommenund gehen. Diese Leute wirken auf mich manchmal wie Gespenster und ich frage mich, was der Zweck ihres Besuch ist. Der Eingangsbereich der Galerie wurde als verkleinertes Modell gebaut, auf den Boden gelegt und mit der Originaltür durch die Aluminiumstange verbunden. Sobald ein Besucher die Tür des Raums auf bzw. zu macht, wird die verkleinerte Tür im Modell auch gleichzeitig geöffnet bzw. geschlossen."
(Su Hwan Choi, 2015 )



A city is made up of different spaces and places that can affect a person's point of view. In his exhibition "Zwei Türen" (Two Doors) at KWADRAT Gallery, South Korean born Su Hwan Choi explores his personal perspectives on new cultural spaces and places. Choi, who, after graduating with Gregor Schneider was a master student of Via Lewandowsky at the UDK, describes his work as follows: "The scenery outside windows, the atmosphere of cellars, the various scenes that you only see when you walk to the front door - buildings, roads, small streets, cars, construction sites, the many works of art in museums - these are the everyday elements that I sometimes find alienating. I aimed to render this feeling of alienation for the viewer using sound, light, magnets, movements, changes in weather and dust. These effects are used in the room to unsettle the audience's perspectives.

Models
"The school, the foreign office, the library, the dormitory, the gallery - all these places are strange and unfamiliar. I have built these rooms as scale models, one side left open to make the inside of the model visible. These models materialize my experience. In my works "Ausländeramt Karlsruhe/Kunstakademie Karlsruhe/Wolliner Straβe 50", I built scale models of the spaces, and installed windows. Through these, visitors can look in to the enclosed space of the models, but they cannot look through the windows beyond. The lighting inside the models is determined solely by daylight.

Light and windows
"The roads in Germany at night are very calm and quiet compared to South Korea. Lighted windows therefore have for me a special significance. The window separates two different things: certainty and uncertainty, the artificial and the natural, clean and dirty, quiet and noise, public and private space.

Space and Model
"During an exhibition opening many people come to visit. The rooms are filled with people that come and go. Sometimes these people seem like ghosts and I wonder what the purpose of their visit is. During the exhibit the entrance of the gallery will be connected to a scale model by an aluminum rod. When a visitor opens the door, the door in the model also opens, and vice versa."
(Su Hwan Choi / translated by Rosey Brown 2015)