Adult Toys
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23. Nov 2019 – 26. Jan 2020Kuratiert von Martin Kwade und Peter Ungeheuer
Am Ende ist alles nur ein Spiel
Der frühkindliche Spieltrieb ist ein angeborenes Sozialverhalten von Säugetieren, welches wichtig für die Entwicklung von körperlichen, geistigen und persönlichkeitsbezogenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ist. Wir wären also nicht die, die wir sind, hätten wir nicht spielend gelernt. Erwachsene spielen meist anders als Kinder, das Lernen steht nicht mehr im Vordergrund: Geselligkeit, intellektueller Ansporn, Wettbewerb oder auch nur „Zeit totschlagen“ ersetzen den Selbstzweck.
In der Kunst hat das Spielerische von jeher eine besondere Bedeutung. In der Bauhaus-Schule wurde es sogar expliziert zum Gegenstand der künstlerischen Ausbildung. Die Grundidee, dass Gestaltung und Entwicklung als Ausdrucksformen künstlerischer Kreativität analog zu den kindlichen Mechanismen gefördert werden können, hat sich nicht nur in der Kunst durchgesetzt, sondern wird auch in Industrieunternehmen eingesetzt, wenn es darum geht, systematisch Kreativität zu fördern: Arbeit als Spiel. So schafft es die Kunst häufig, einen klassischen Gegensatz aufzulösen: Spielerisches ist im Idealfall gleichzeitig Ernsthaftes und umgekehrt.
Das ist dann definitiv kein Kinderspiel mehr. Oder vielleicht doch? Das Kind im Manne (und natürlich der Frau) ist etwas Bewahrenswertes, was wir mit dieser Ausstellung auch ein bisschen feiern wollen. Auch wenn manche Arbeit eher thematisiert, dass wir seit der Erfindung von Massen- und sozialen Medien als Erwachsene anderem Zeitvertreib nachgehen. Wie Schiller schon meinte :„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“